Sackwahn

Sackpfeifen, Schalmeien, Flöten, Chalumeau und Percussion

Mit 12/13 bekam ich eineinhalb-jährigen (Rock-)Schlagzeug-Unterricht bei Steffan Feurich, Mtgl. d. Berliner Philharmoniker. Alle folgenden Instrumente erlernte ich autodidaktisch, also alles was ich sonst so in die Finger bekam oder bereits selber baute, was irgendeinen Ton erzeugte. Ich spielte in verschiedensten Formationen die unterschiedlichsten Instrumente und Musikstile, sofern sie überhaupt einzuordnen sind, bis ich eines Tages im Sommer 1994 zum über 6 Wochen andauernden Mittelaltermarkt am damals noch unbebauten Potsdamer Platz in meiner Heimatstadt Berlin stieß. Dort zunächst als singender, kreuztragender Mönch beim Pestumzug das Volk mit Ausrufen wie „Tuet Buße!“ oder „Lass ab von der Hurerei, Weib!“ zu belustigen und „dona nobis pacem“ und „laudate omnis gentis“ zu singen oder um das Feuer für den Scheiterhaufen, auf dem die zuvor verurteilte Hexe brennen sollte zu entfachen. Alles für einen Essensgutschein pro Tag und ’ner Menge Spaß. Dass ich bis heute in diesem Metier geblieben bin, liegt aber nicht daran, dass einige der mir bereits vorher bekannten Freunde und Kollegen, wie Conrad Z. (heute „Wolgemut“), Markus F. (heute „Satolstelamanderfanz“) oder Thomas P. („Tomtom“, heute ex-„Cultus Ferox“) sowie René F. (unser „Renaldo Renaldini“) es ebenso dort gehalten hat, sondern an der geweckten Liebe zu dem Instrument, dem Dudelsack. Dessen Hauptteile (Schalmei, Brummer) ich 1995 von Klaus Stecker bezog und fertig baute. Und das erste Mal in Altefähr auf Rügen mit unserem Trommler Abul (damals „Cradem Aventure“) vor deutschem Publikum (nachdem ich als blutiger Anfänger in Dänemark spielte) erklingen liess. Zuvor aber auch schon mit der ältesten Mittelaltergruppe Ostdeutschlands „Tippelklimper“ Konzerte gab, sowie mit „Spilwut“ und eigenen Klein-Formationen wie „The Mad Evils“ und „Orenwützel“ (mit Marco Z.,“Flex“, jetzt „In Extremo“). Richtig los ging es jedoch erst mit dem Trio „Fremorius“ (’95/’96) und dem Quartett „Tritonus“ (’97), beide u.a. mit Steffan P. (heute „Scharlatan“), gefolgt von dem Duo „Schall & Rouch“ (’98). Nach einer fast 2-jährigen Pause vom Mittelalter fand ich den Wiedereinstieg im Jahre 2000 mit „Spilwut“ und den „Galgenvögeln“ um dort auf den alten „Spilwut“-Kollegen Peter U. („Pan Peter“, heute „Cultus Ferox“) zu treffen, um mit ihm und Abul, Peter’s Band „Varius Coloribus“ zu reanimieren.

Foto: Pauls Pixelwelten